Das Himmlische Jerusalem

WV-Nr.:   263
Jahr:   1958–1959
Art:   Bleiglasfenster
Ausführung:   Kathedralglas, Antikglas, Riffelglas, blankes und mattiertes Fensterglas
Zusatzinfo:   dreiteiliges Fensterband
Format:   jeweils 4700 x 130 cm (B x H)
Zustand:   erhalten | Original

Signatur:   ohne Signatur
ausf. Werkstatt:   Peter Winnen, Köln
Werkort:   Kirche Maria Königin
Kapellenkranz
Olper Str. 46–48
57368 Lennestadt (Altenhundem)
Zugänglichkeit:   nach Voranmeldung
Das Himmlische Jerusalem - Bleiglasfenster
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Ruth und Theo M. Landmann Archiv e.V., Pia Landmann

+ Eigentümer
Priv. Gymnasium Maria Königin, Lennestadt
+ Werktext
Unbenanntes Dokument

Die Fenster der Kirche „Maria Königin"
(Theo M. Landmann, 1959)

Es war Absicht, den Innenhof des Klosters mit dem Kirchenraum zu verbinden. Darum wurde nach langen Überlegungen für den Hauptteil des Fensters durchsichtiges Fensterglas gewählt. Nur zwei große Streifen Mattglas bringen die Verbindung mit dem Bilde der Madonna. Sie sollen zwei sich zur Erde niederneigende Wolkenbänder darstellen.

Liest man die Berichte der Marienerscheinungen in La Salette und Lourdes, findet man, dass sich die Gottesmutter zunächst in einer Wolke den Kindern näherte. Dieses Niedersteigen der Madonna soll damit angedeutet sein. Auch bei der Mutter Gottes selbst haben wir versucht, sie vom Himmel niederschwebend darzustellen. Der gelbe Hintergrund soll nicht nur eine Gloriole sein, sondern gleichzeitig das sich öffnen des Himmels symbolisieren, aus dem sie uns das ewige Wort bringt. Blau und rot sind die Farben der Gottesmutter und der Liebe. Sie wurden darum für diese Darstellung gewählt. So weit das Thema.

Der Technik nach ist das Fenster eine Bleiverglasung, bei der die farbigen Teile aus echtem Antikglas bestehen und die übrigen aus blankem und mattiertem Fensterglas. Dasselbe gilt technisch für die Fenstern des Kapellenkranzes, nur dass diese Glassorten noch durch Riffelglas und Ornamentglas ergänzt sind.
Das Thema der Kapellenkranzfenster stammt aus der Apokalypse. Im 21. Kapitel der Geheimen Offenbarung des Hl. Johannes wird von Vers 8 an das »Himmlische Jerusalem« beschrieben, das als heilige Stadt, als neues Jerusalem aus dem Himmel von Gott herniedersteigt. »Und ich hörte eine gewaltige Stimme vom Throne her sprechen: Siehe, das Zelt Gottes unter den Menschen, er wird mit ihnen zelten, und sie werden sein Volk sein, und er wird Gott mit ihnen sein.«
Das bedeutet doch wohl nichts anderes, als das die Kirche als Haus und Bau, als Architektur, ein Symbol des »Himmlischen Jerusalem« ist. Und dieses »Himmlische Jerusalem« wird beschrieben, dass es auf zwölf kostbaren Edelsteinen gebaut ist, auf Jaspis, Saphir, Chalzedon, Smaragd, Sardonix, Sardion, Chrysolith, Beryll, Topas, Chrysopras, Hyazinth und Amethyst.

Und so umgeben diese zwölf Edelsteine in den Fenstern die Mauern der Kirche und sollen damit andeuten, dass die Welt des ewigen Gottes hier unter den Menschen wohnt und lebt und wirkt.